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"Ich mag Rollen, die mir Angst machen"

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Post by Admin Tue Nov 08, 2011 10:33 pm

http://www.zeit.de/kultur/film/2011-11/iv-michael-fassbender/seite-1

Michael Fassbender spielt in "Eine dunkle Begierde" den Psychiater C.G. Jung. Er findet, dass dieser Beruf dem des Schauspielers ähnelt: Beide loten Abgründe aus.

ZEIT ONLINE: Was haben Schauspieler und Psychotherapeuten gemein?
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Michael Fassbender: Beide haben ein grundlegendes Interesse am menschlichen Verhalten. Wie gehen wir miteinander um? Wie ist unser Verhältnis zu gesellschaftlichen Konventionen? Das sind Fragen, die jeder Künstler und jeder Therapeut erforschen will.

ZEIT ONLINE: Wie gut muss man als Schauspieler mit seinem Unterbewusstsein in Kontakt stehen?

Michael Fassbender: Man muss so ehrlich wie möglich zu sich selbst sein. In meiner Arbeit als Schauspieler nutze ich zuallererst meine eigene Person als Maßstab. Meine Motivationen, Unsicherheiten, Verletzlichkeiten, Unzulänglichkeiten oder meine Reaktionen auf bestimmte Dinge – meistens entwickele ich meine Figur aus diesen Selbstbeobachtungen heraus. Aber manchmal ist es auch gut, sich einfach nur in eine fremde Figur hineinzustürzen und in der Rolle zu verschwinden.

ZEIT ONLINE: Wie würden Sie die sehr besondere Art des Gesprächs zwischen C.G. Jung und Sigmund Freud beschreiben?

Michael Fassbender: Wir haben es hier mit Akademikern zu tun, in einer Zeit, in der der verbale Diskurs und die Macht der Sprache von größter Wichtigkeit waren. Ihr enormer Wortschatz war in diesen Kreisen sowohl Handwerkszeug als auch Waffe. Dieses sprachliche Vermögen haben wir heute nicht mehr. Das Drehbuch zu Eine dunkle Begierde ist deshalb sehr wortgewaltig, und ich habe viel Zeit damit verbracht, den Rhythmus der Sprache zu finden. Es ist nämlich gar nicht so einfach, derart intelligent zu wirken.

ZEIT ONLINE: Würden Sie sagen, Freud und Jung hatten eine klassische ödipale Beziehung?

Michael Fassbender: Zuerst einmal ist es eine Beziehung zwischen Meister und Schüler. Freud war für Jung eine sehr wichtige Quelle der Inspiration. Aber es kommt der Punkt, an dem der Schüler mit dem Meister brechen muss, um seinen eigenen Ideen zu folgen. Und da haben wir dann das klassische Vaterkomplex-Szenario.

ZEIT ONLINE: Sehen Sie Jungs Patientin und Geliebte Sabina Spielreich als seine wissenschaftliche Muse oder die Liebe seines Lebens?

Michael Fassbender: Ich glaube, sie war die Liebe seines Lebens. Aber natürlich sind beide Aspekte miteinander verflochten. Jung will sich als junger Mann in seinem Beruf beweisen und er braucht diese Frau, die er mit seiner Therapie behandeln will. Sabina Spielrein ist sein Versuchskaninchen, aber er kann sie auch heilen. Diese Erfahrung formt eine sehr intime Bindung zwischen den beiden.

ZEIT ONLINE: Jung erforschte auch mythische Welten. Schaut man sich das Popcorn-Kino von heute an, scheinen mythische Geschichten stärker denn je präsent zu seine. Sie haben Magneto in X-Men gespielt und Stelios in 300 – warum sind diese Mythen in unserer modernen Welt noch so wichtig?

Michael Fassbender: Diese mythischen Geschichten haben noch einen klaren Sinn dafür, was richtig und falsch ist. Sie sind mit ehrenhaften Charakteren bevölkert, die versuchen gerecht zu handeln und dabei in Konflikt mit der Welt geraten. In der griechischen Mythologie werden schwergewichtige Geschichten verhandelt und diese antiken Storys werden heute noch überall von der Comic-Verfilmung bis hin zur Soap-Opera verwendet.

ZEIT ONLINE: In Eine dunkle Begierde geht es auch darum, die dunklen Seiten der eigenen Seele zu ergründen. Für welchen Film sind Sie als Schauspieler in dieser Hinsicht am tiefsten eingetaucht?

Michael Fassbender: In meinem letzten Film Shame von Steve McQueen spiele ich einen Sex-Süchtigen – eine sehr einsame Figur, die sich in einem äußerst düsteren Bewusstseinszustand befindet. Da bin ich sehr tief in diese dunklen Seelenwelten eingetaucht.

ZEIT ONLINE: Wie viel eigene Ängste muss man für eine solche Rolle überwinden?

Michael Fassbender: Ich mag Rollen, die mir Angst machen. Ich suche die Herausforderung und bewege mich gern aus der Komfortzone heraus. Nur so lernt man als Schauspieler etwas dazu.

ZEIT ONLINE: Ihr Vater ist Deutscher. Inwieweit fühlen Sie sich dem Land verbunden? Haben Sie eine typisch deutsche Eigenschaft oder gibt es eine, von der Sie sehr froh sind, sie nicht zu haben?

Michael Fassbender: Ich bin in Deutschland geboren, in Irland aufgewachsen, lebe seit fünfzehn Jahren in London. Ländergrenzen interessieren mich eigentlich nicht besonders. Ich fühle mich als Europäer. Aber ich bin bei meiner Arbeit sehr diszipliniert und das habe ich definitiv von meinem Vater gelernt. Welche deutsche Eigenschaft ich glücklicherweise nicht habe? Nun, ich halte mich nicht gern an Regeln.
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